23. November 2014 – 11. Januar 2015

Helga Fanderl MARIELUISE FLEISSERS KLEIDER 

Galerie im Theater, Schlosslände 1, 85049 Ingolstadt 

Eröffnung: Samstag, 22. November 2014, 18 Uhr

Begrüßung: Gabriel Engert, Kulturreferent der Stadt Ingolstadt

Dr. Christine Fuchs, Vorsitzende Kunstverein Ingolstadt e.V.

Kurt Finkenzeller, Vorsitzender Marieluise-Fleißer-Gesellschaft e.V.

Künstlergespräch mit Helga Fanderl - Dr. Isabella Kreim, Kuratorin und Kulturjournalistin 

Finissage

 

11. Januar 2015, 11 Uhr

Zur Finissage der Ausstellung „Helga Fanderl – MARIELUISE FLEISSERS KLEIDER“ verwandelt die Filmkünstlerin Helga Fanderl den Ausstellungsraum des Kunstvereins Ingolstadt in ein temporäres Kino und präsentiert persönlich eine Auswahl ihrer Filme.

Helga Fanderl filmt mit einer analogen Kamera. Sie begreift diese als ein Instrument, mit dem sie die reale Welt wahrnimmt und in den Filmstreifen einschreibt. Filmen bedeutet für sie Gestalten, es sind für sie Momente erfüllt von Magie und Leidenschaft. Für jede Präsentation ihrer filmischen Arbeiten – so auch für die Finissage im Kunstverein – stellt sie ein eigenes Programm zusammen, führt die kurzen Filme selbst vor und schafft damit ein einmaliges Ereignis. Wichtig dabei ist auch der Einsatz eines Filmprojektors: Das mechanische Abspielen der Filmrollen erzeugt Geräusche, die somit Teil der Vorführung werden.

Die Besucher haben am 11. Januar 2015 um 11 Uhr die einmalige Chance, eine Film-Performance mit der renommierten Filmkünstlerin Helga Fanderl zu erleben.

Helga Fanderl spricht über die Ausstellung und ihre Arbeiten im Kulturkanal Ingolstadt.

Zur Ausstellung:

Der Kunstverein Ingolstadt zeigt zusammen mit der Marieluise-Fleißer-Gesellschaft und dem Kulturreferat der Stadt Ingolstadt eine Hommage an die Autorin Marieluise Fleißer. Die Filmkünstlerin Helga Fanderl ging der eigenwilligen Ästhetik des modischen Nachlasses der Ingolstädter Dichterin nach und schuf eigens für diese Ausstellung eine Videoinstallation, der eine Auswahl von Stoffen, Kleidern und Hüten Fleißers gegenübergestellt ist.

Marieluise Fleißer hatte modische Vorlieben. Davon zeugt eine erstaunliche  Sammlung von Stoffcoupons und Knöpfen, Kleidern, Kostümen und Hüten. Für Helga Fanderls Filmaufnahmen wurden diese aus Schränken, Koffern, Schachteln und Tüten ans Licht und an die Luft gebracht und bewegt. Hüte fliegen oder drehen sich. Farben und Muster der Stoffe scheinen auf und verschwinden. Knöpfe tanzen, Kleider schaukeln im Baum oder fallen wie Blätter. Fanderls Kamera nähert sich ihnen, tastet sie ab wie rätselhafte Dinge oder Landschaften, verdichtet und rhythmisiert sie. Aus dem digitalisierten Filmmaterial entstand eine auf den Ausstellungsraum bezogene Videoinstallation. Auf sechs parallelen Leinwänden entfaltet sich räumlich und zeitlich eine komplexe visuelle Choreographie, ein dichtes Spiel von Farben, Formen, Bewegungen.Der immateriellen Präsenz der projizierten Dinge stellt Helga Fanderl eine Auswahl von Stoffen, Knöpfen und Hüten Marieluise Fleißers gegenüber. Sie betont deren skulpturale Qualität und verweist auf die Differenz zwischen Gegenstand und seiner ästhetischen Repräsentation und auch auf die ästhetische Verwandlung eines Gebrauchsobjektes in ein Ausstellungsstück. Helga Fanderls Blick auf den modischen Nachlass der Dichterin evoziert Marieluise Fleißers Anwesenheit in der Abwesenheit.

Die Besucher sind eingeladen, in die filmkünstlerische Auseinandersetzung der renommierten Künstlerin Helga Fanderls einzutauchen und sich damit der Autorin Marieluise Fleißer einmal aus einer anderen Perspektive zu nähern.

Helga Fanderl studierte Film bei Peter Kubelka an der Städelschule in Frankfurt a. M. und bei Robert Breer an der Cooper Union in New York (1992 Meisterschülerin). Ihre Arbeiten werden international gezeigt in Filmmuseen und Kinematheken, Museen für moderne und zeitgenössische Kunst, Galerien und Ausstellungsräumen und auf Filmfestivals (z.B. Frankfurt, New York, Paris, San Francisco, Toronto, Berlin, Oberhausen, Rotterdam), zuletzt in der Sammlung Julia Stoschek in Düsseldorf und beim Media City Film Festival in Windsor/Ontario. Filme von ihr befinden sich in der Sammlung des Museums für Moderne Kunst Frankfurt und des Centre Pompidou Paris. 2006 erschien bei Edition Lowave in Paris die Publikation FRAGIL(E) (Buch und DVD). 1992 erhielt sie den COUTTS CONTEMPORARY ART AWARD, 2000 den HESSISCHEN KULTURPREIS.www.helgafanderl.com

Entwicklung der Software für die Multiprojektion: Matteo Pennese, Musiker, Komponist und Videokünstler, Mailand und Berlin www.matteopennese.com

Ausstellung

23.11. – 11.01.2015

Do. – So., 11 – 18 Uhr

Eintritt: 2 €, erm. 1 €, frei für Mitglieder des Kunstvereins

Galerie im Theater, Schlosslände 1, 85049 Ingolstadt 

Schul- und Gruppenführungen nach Absprache.

Eine Ausstellung des Kunstvereins Ingolstadt in Zusammenarbeit mit der Marieluise-Fleißer-Gesellschaft und dem Kulturreferat der Stadt Ingolstadt sowie mit Unterstützung der Literaturstiftung Bayern.